Frauenhandel

Frauenhandel

Als Frauenhandel bezeichnet man das Anwerben, Entführen oder Verschleppen von Frauen aus ihren Heimatländern, um diese zumeist im Ausland mit Hilfe von Gewalt, Bedrohung oder Drogen für sexuelle Handlungen zu missbrauchen. Dazu zählen in erster Linien die Zwangsprostitution und sexuelle Ausbeutung sowie Formen des Ehehandels. Frauen werden bei dieser illegalen Praxis wie ein Handelsgut behandelt. Es handelt sich hierbei um Formen des Menschenhandels. Dieser umfasst die Tatbestände der Zwangsprostitution und die sexuelle Ausbeutung unter Ausnutzung von Zwangslagen oder Hilflosigkeit der Opfer. Ebenfalls fällt die Zwangsverheiratung aus finanziellem Interesse darunter.

Der Begriff Frauenhandel ist heute im Unterschied zum Begriff des Menschenhandel eher ein politischer denn ein rechtlicher Begriff, entspricht aber der bis vor einigen Jahren gültigen rechtlichen Definition von Menschenhandel in den meisten europäischen Ländern, die erst in den späten 1990er Jahren bzw. Anfang der 2000er Jahre über den Menschenhandel zum Zweck der Prostitution hinaus zu einer allgemeineren, alle Menschen betreffenden Definition erweitert wurde (siehe Palermo-Protokoll).

Von Frauenhandel betroffene Frauen sind Frauen, die durch falsche Versprechen oder unter Androhung von Gewalt für eine Arbeit und gute Bezahlung nach Deutschland eingereist sind und zur Prostitution oder zu anderer informeller Arbeit, z.B. im Haushaltsbereich gezwungen werden. Sie erhalten keinen Lohn für ihre Arbeit bzw. dieser wird zur Tilgung angeblicher Schulden einkassiert. Häufig werden den Frauen die Ausweispapiere abgenommen. Betroffen können auch Frauen sein, die zur Eheschließung eingereist sind und nach der Heirat in die Prostitution und sexuelle Ausbeutung gezwungen werden. Ebenso sind Prostituierte, die früher in ihrem Herkunftsland als solche gearbeitet haben, betroffen, wenn sie ihre Arbeit nicht selbst bestimmen können und ihre nachteilige rechtliche und unsichere ökonomische Situation als Migrantin ausgenutzt wird.

Quellen:

www.kok-buero.de

www.gegen-frauenhandel.de/