Aktionstag gegen Menschenhandel

Kiez

Foto: CFalk / pixelio.de

Unter dem Titel „Unser Kiez gegen Ausbeutung und Menschenhandel“ führte FIGHT e.V. mit Unterstützung aus Mitteln des Kiezfonds Schöneberg einen Aktionstag gegen Menschenhandel durch.

Einmal Polizist oder Staatsanwalt sein und die Täter von Menschenhandel hinter Gittern bringen. Das war möglich beim Planspiel von FIGHT e.V. beim Aktionstag gegen Menschenhandel. Mitten in unserer Nachbarschaft sind Arbeitsausbeutung und Menschenhandel ein alltägliches Problem. Um das auch wahrzunehmen und die Zusammenhänge zu verstehen, bedarf es jedoch eines geschulten Blicks und Hintergrundinformationen. Wenn man genau hinsieht, kann man Menschenhandel überall beobachten, auf der Arbeit, in der Nachbarschaft und im Alltag. Es betrifft Menschen in unterschiedlichen Zwangslagen, z.B. Menschen, die von Arbeitsausbeutung betroffen sind und die in der Gastronomie, im Reinigungs- und Baugewerbe, in Haushalten unter Zwang tätig sind und oft für ihre Arbeit geringe oder keine Entlohnung erhalten. Auch Frauen, die mit Versprechen auf lukrative Jobs nach Deutschland gelockt und dann ausgebeutet und zu sexuellen Dienstleistungen gezwungen werden, sind davon betroffen.

Mit Handzetteln und Infomaterial wurde bei dem Aktionstag sowohl vor dem Crelle-Wochenmarkt als auch vor dem Wochenmarkt am Winterfeldplatz um Aufmerksamkeit für das Thema geworben. Wir konnten mit den Menschen aus unserer Nachbarschaft über das Thema ins Gespräch kommen und über die Dimensionen von Menschenhandel informieren.

Das zentrale Element des Aktionstages war das Planspiel mit interessierten Erwachsenen am 14. Dezember 2013. Im Spenerhaus der evangelischen Königin-Luise-und-Silas-Gemeinde konnten die Teilnehmer spielerisch mehr über Menschenhandel erfahren. Mit einem Vortrag von Virginia Moukouli, der Vorsitzenden von FIGHT e.V. begann das Planspiel. Die kurze Einführung über Menschenhandel brachte alle Teilnehmer auf einen einheitlichen Informationsstand. Für das Spiel wurden verschiedene Rollen mit konkreten Handlungsanweisungen und Zusatzinformationen an die Teilnehmer vergeben. Nach kurzer Zeit saßen Polizisten, Staatsanwälte, Sozialarbeiter,  von Menschenhandel Betroffene usw. an einem Tisch und diskutierten engagiert über das Thema und über die Verwicklung ihrer Rolle im Spannungsfeld von organisierter Kriminalität, Menschenrechten und persönlichen Schicksalen. Am Ende des Spiels wurde eine Auswertung vorgenommen, in der klar wurde, dass das Spiel einen riesigen Lerngewinn für alle Beteiligten gebracht hat und das Thema unbedingt mehr Raum in der öffentlichen Wahrnehmung einnehmen muss.

Kiezfonds Schöneberg

Kiezfonds Schöneberg

 

 

 

Gefördert wurde das Projekt aus Mitteln des Kiezfonds Schöneberg.